,… für Hildesheim eine Zierde …“ so beschrieb Wilhelm Pelizaeus die Bedeutung seiner Altägypten-Sammlung, die er seiner Vaterstadt im weiteren Verlauf des Jahres 1907 endgültig als Schenkung überlassen sollte, in einem Brief an den damaligen Direktor des Hildesheimer Roemer-Museums Rudolf Hauthal vom 18. Januar 1907. In freier Abwandlung dieses Zitates haben wir die vorliegende Festschrift zum 60. Geburtstag von Bettina Schmitz am 24. Juli 2008 „Zur Zierde gereicht …“ betitelt. Denn Bettina Schmitz war in den vergangenen dreißig Jahren der eigentliche Garant dafür, dass Stadt und Museum dem im Schenkungsvertrag vom Oktober 1907 von Pelizaeus formulierten Auftrag, seine Sammlung auch nachhaltig wissenschaftlich zu erforschen und zu betreuen, nachkommen konnten. Sie ist auf diese Weise zu einer besonderen „Zierde“ des Hildesheimer Museums geworden.
Bettina Schmitz wurde am 24. Juli 1948 in Hamburg geboren. Nach dem Abitur 1968 studierte sie in Hamburg und Heidelberg Ägyptologie und Alte Geschichte. Das Promotionsverfahren zum Doktor der Philosophie im Hauptfach Ägyptologie mit den Nebenfächern Keilschriftkunde und Vor- und Frühgeschichte schloss sie im Sommer 1975 erfolgreich mit dem Prädikat „sehr gut“ ab. Der Titel der Dissertation lautete „Untersuchungen zum Titel s3-njswt „Königssohn““, im Druck erschienen in Bonn 1976. Im Anschluss an ihre Promotion arbeitete sie als wissenschaftliche Angestellte am Archäologischen Institut der Universität Hamburg, Arbeitsbereich Ägyptologie. Seit dem 14. März 1978 ist Bettina Schmitz als Ägyptologin am Roemer- und Pelizaeus-Museum für die Stadt Hildesheim tätig.
Seit dem Beginn ihrer Tätigkeit in Hildesheim hat Bettina Schmitz unter der Ägide von bislang drei Direktoren gewissermaßen aus der „zweiten Reihe“ heraus als Kuratorin der Ägypten-Sammlung an der Organisation aller Außenstellen der heute schon beinahe legendären Ära Eggebrecht mitgewirkt, unzählige Texte für Kataloge, Tonbandaufführungen und Ausstellungsbeschriftungen verfasst, die Kärrnerarbeit der Inventarisierung der Sammlung und der Anlage der Datenbank geleistet, zahlreiche, die Ausstellungen begleiteten Serien in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung initiiert und mit fachlichem Rat begleitet, der Museumspädagogik den Weg geebnet, etliche Objekte der Sammlung erstmals für die Fachwelt publiziert, zahlreiche Fachaufsätze geschrieben, den Newsletter der „International Association of Egyptologists“ herausgegeben und an der Konzeption etlicher Schulbücher und von anderem didaktischen Material mitgewirkt, um nur einige Bereiche aus dem breit gefächerten Arbeitsspektrum der Jubilarin hervorzuheben.
Mit dieser Festschrift wollen Kollegen, Weggefährten und Freunde ein Zeichen setzen für die Verbundenheit in der Sache und für lange Zusammenarbeit mit der Jubilarin. Der Verlag Gebrüder Gerstenberg dankt allen, die sich an der Realisierung der Publikation beteiligt haben. Unser besonderer Dank gilt Antje Spiekermann M.A., die als Herausgeberin für den reibungslosen Ablauf der Produktion gesorgt und ganz entscheidend zum gelingen des Werkes beigetragen hat. Weiterhin möchten wir und bei Margrid Schiewek-Giesel und Heike und Albert Ständer ganz herzlich für ihre stete Unterstützung und Mitarbeit danken.
Zum Schluss gilt der besondere Gruß des Verlages aber der Jubilarin. Denn zwischen Bettina Schmitz und dem Verlag Gebrüder Gerstenberg hat sich in ihren drei „Hildesheimer Jahrzehnten“ ein besonders fruchtbares und freundschaftliches Arbeitsverhältnis entwickelt. So hat sie bald nach der Gründung der „Hildesheimer Ägyptologischen Beiträge“ 1976 die Sichtung der Manuskripte und die Betreuung der Autorinnen und Autoren übernommen und ist dann – nur konsequent – 1989 neben Arne Eggebrecht zweite und nach seinem Tod 2004 alleinige Herausgeberin der Reihe geworden. Die „HÄB“, wie ihr Kürzel im Fachverbindlichen Abkürzungsverzeichnis des Lexikons Ägyptologie lautet, haben sich in den über 30 Jahren ihres Bestehens zu einer anerkannten und geschätzten Reihe entwickelt, die den Namen Hildesheim weit in die wissenschaftliche Fachwelt hineingetragen hat. Dieser Erfolg beruht vor allem auch auf dem Einsatz von Bettina Schmitz, und so ist es ein schöner Zufall, dass „ihre“ HÄB mit dieser Festschrift nun „golden“ werden und die Bandzählung 50 erreichen. Der Verlag freut sich auf das vierte Jahrzehnt mit Bettina Schmitz und wünscht der Jubilarin: „Sie möge leben, heil und gesund sein!“