Originalausgabe und Übersetzung von drei hieratischen Papyrus von großer Bedeutung für das Studium der alten ägyptischen Medizin.
Die Publikation ist das Werk des deutschen Ägyptologen Walter Wreszinski (1880-1935). Leider bleibt es unvollendet.
- Der Papyrus Brugsch (Pap. Berl. 3038), auch als Großer Berliner Papyrus oder einfach als Berliner Papyrus bezeichnet, ist ein wichtiger altägyptischer medizinischer Papyrus. Es wurde von Giuseppe Passalacqua in Saqqara, Ägypten entdeckt. Friedrich Wilhelm IV von Preußen erwarb es 1827 für das Berliner Museum, in dem es noch untergebracht ist. Der Schreibstil ist der der 19. Dynastie und wurde zwischen 1350 und 1200 v. Chr. datiert.
Der Papyrus wurde zunächst von Heinrich Karl Brugsch studiert. Es ist nur eine deutsche Übersetzung verfügbar.
Der Papyrus enthält 24 Seiten. Vieles davon ist parallel zum Ebers-Papyrus. Einige Inhalte befassen sich mit Verhütungs- und Fruchtbarkeitstests. Einige Historiker glauben, dass dieser Papyrus von Galen in seinen Schriften verwendet wurde.
- Der Papyrus London 10059 (auch medizinischer Papyrus London) ist ein altägyptischer medizinischer Papyrus. Er wird ans Ende der 18. Dynastie (um 1350 v. Chr.). datiert und ist von unbekannter Herkunft. Nach einer Schenkung der Royal Institution of London gelangte er 1860 in den Besitz des Britischen Museums.
Der Papyrus ist 2,10 m lang, 17 cm hoch[1] und befindet sich in einem ziemlich schlechten Zustand. Er besteht aus 19 Seiten mit 61 Texten, von denen 25 medizinischen und der Rest magischen Inhalts sind. Wie der Papyrus Hearst handelt es sich um eine Sammelhandschrift, allerdings kommen deutlich mehr Zaubersprüche vor. Insgesamt werden verschiedene Krankheiten behandelt, darunter Geschwülste, Brandwunden und Blindheit. Ein kurzer Abschnitt beschäftigt sich mit Gynäkologie. Interessant ist ein Abschnitt, der Beschwörungen zu Krankheiten in fremden Sprachen (nordwestsemitisch und kretisch, anscheinend minoisch) enthält, unter denen auch die Asiatenkrankheit fällt. Viele Kapitel weisen Parallelen zum Papyrus Ebers auf.
- Der Papyrus Hearst ist ein altägyptischer medizinischer Papyrus. Er enthält viele Parallelen zum Papyrus Ebers, jedoch auch Rezepte gegen neue, zum Teil unbekannte Krankheiten wie z. B. die „Asiaten-Krankheit“ (Lepra oder Beulenpest).Der Papyrus wurde im Frühling 1901 von einem Einheimischen in Siedlungsresten bei Deir el-Ballas entdeckt, wo eine Expedition unter der Leitung von George Andrew Reisner arbeitete. Der Papyrus wurde zu Ehren von Phoebe Hearst, der Mutter von William Randolph Hearst benannt, die die Expedition finanzierte.
Heute befindet sich der Papyrus Hearst in der Bancroft Library der University of California, Berkeley.
Der Papyrus besteht aus einer einseitig beschriebenen Rolle mit einer Länge von 3,5 m. Der Text ist in achtzehn Kolumnen aufgeteilt, von denen die letzten drei teilweise zerstört sind. Die Datierung reicht vom Anfang des Neuen Reiches (circa 1550 v. Chr.)[4] bis zur Regierungszeit von Thutmosis III.
Der Papyrus Hearst ist wie der Papyrus Ebers eine Sammelhandschrift. Er umfasst 260 unstrukturierte Einzeltexte, von denen über ein Drittel Parallelen zum Ebers aufweisen. Dazu gehören u. a. Rezepte zur Gefäßbehandlung, zur allgemeinen Behandlung von Schmerzen (wechedu), zur Wundheilung und zur Bekämpfung dämonischer Krankheiten, jedoch keine Lehrtexte.
Besonders interessant sind die Fälle, die beim Papyrus Ebers fehlen. Unter anderem zählen dazu Knochenbrüche und die eventuell als Lepra identifizierte Asiatenkrankheit.Es treten aber auch Zaubersprüche auf, die bei der Abmessung und Anwendung häufig verwendeter Drogen aufgesagt wurden.
- Der Papyrus Ebers ist ein medizinischer Papyrus aus dem alten Ägypten. Er gehört neben dem Papyrus Edwin Smith zu den ältesten noch erhaltenen Texten überhaupt und ist zudem einer der ältesten bekannten Texte mit medizinischen Themen, wobei er unter anderem ein großes Spektrum an Beschreibungen von Krankheiten und deren Symptomen und Diagnosen beinhaltet. Des Weiteren enthält der Papyrus Anweisungen für Behandlungen sowie für die Zubereitung von Heilmitteln, zum Beispiel gegen Verletzung, Parasiten und Zahnbeschwerden, aber auch gynäkologische Tipps, wie beispielsweise für die Empfängnisverhütung. Dazu werden Zaubersprüche zur Unterstützung des Heilerfolges angegeben. Zusätzlich wurde der heliakische Aufgang des Sirius im bürgerlichen Kalender mit 9. Epiphi (9. Ipip) im 9. Regierungsjahr des Amenophis I. vermerkt.
Traditionell wurde meist von einer Abfassung im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts v. Chr.